Stätten der Erinnerung Am 8. September 1963 weiht die Stadt Naumburg im Park der Opfer des Faschismus (OdF-Park) eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ein. Sie wird 1993/94 umgestaltet und befindet sich seitdem zwischen dem Stadtpark und Postring (Gedenkstätte am Stadtpark). Im Ensemble dominiert die Figurengruppe Mutter und Kind (1963) von Professor Gerhard Lichtenfeld (1921-1978).
Figurengruppe Mutter und Kind (1963)
An der Mauer inspirieren drei Relieftafeln (Bilder unten) geschaffen von Professor Martin Wetzel 1963 unsere Gedanken zu den Themen:
Zum Denkmal gehören außerdem drei Tafeln (2006).
Auf der ersten Tafel 1920 [Kapp-Putsch] sind folgende Namen eingeprägt: Paul Heese, Karl Heinold, Otto Hering, Adolf Jahr, Franz Jahr, August Mieske, Paul Morchner, Franz Neubert, Hermann Reinhardt und Emil Schurzfeld. Auf der zweiten Namenstafel 1933-1945 erscheinen Namen von ermordeten Antifaschisten: Ernst Assmann, Georg Faber, Johannes Heinemann, Ernst Heinrich Bethge, Erich Wiesemann, Otto Wolf, Alfred Meißner, Richard Locker, Dr. Artur Samter und Hans Lessing. In der Mitte der genannten Namenstafeln befindet sich eine dritte mit der Aufschrift Den Opfern von Gewaltherrschaft und Terror. Diese Tafel ist im Unterschied zu den ersten beiden Tafeln im Buch Gedenkorte (1997) nicht erwähnt. Mahnmal des VdN
Der VdN des Kreises Naumburg widmet seinen Kameraden, die im Kampf gegen Militarismus und Faschismus ihr Leben ließen, das Mahnmal Am Salztor mit einem Relief von Ernst Thälmann. Der Salztorgedenkstein gegenüber dem geschichtsträchtigen Goldenen Hahn. Von hier aus leitet der Aktionsausschuss im März 1920 den Streik und den Einsatz seiner Kämpfer. - In ihm sollen 1920 die KPD und 1925 der RFB gegründet worden sein. Eine Gedenktafel des Mahnmals trägt die Inschrift:
Die weitere Inschrift auf einer zweiten Tafel lautet:
Diese Inschrift gedenkt der Opfer im Kampf gegen den Kapp-Putsch (1920) in Naumburg (Saale) und Bad Kösen. Die Stätten der Erinnerung an die Gegner des Nationalsozialismus in der Stadt sind gut gepflegt (2008). Bürger bedenken sie öfters mit kleinen Blumensträussen. Aber wie lange noch? Andere Orte in der Stadt stützen unsere Gedächtniskraft zu Oppostion und Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Zum Beispiel das Jäger-Casino (1908). Es erhielt am 1. Juni 1965 den Namen "Otto Wolf".
Am 28. September 1952 begibt sich ein Demonstrationszug sich auf den Weg zur Einweihung des Sportstadions Richard Locker. Vorne links Else (Elisabeth) Heinemann (Georgengasse 5), dahinter Herbert Krause, rechts am Rand Walter Höhne, hinter ihm Erich Tatzel und dahinter Andreas Nöding. Sie gedenken ihrer Kameraden, den Gegnern des Nationalsozialismus.
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April 2005. Aktualisiert: 12. Februar 2009 / Verändert 2012
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